Immer wenn wir auswärtigen Besuch auf den Weihenstephaner Berg schleppen, hören wir begeisterte Ausrufe, wie schön und vor allem wie bayrisch dieser herrschaftliche Garten doch ist. Das tut gut und macht fast ein bisserl stolz. Oft ist man beinahe schon blind, was die Schönheit und Vorteile der eigenen Stadt angeht. Es ist schon wirklich krass, wie viele Gärten und Parks wir hier in Freising haben. Allen voran der Hofgarten, in dem man locker einen ganzen Tag verbringen kann. Vorausgesetzt man hat das richtige Equipment (Brotzeit und Sonnencreme) dabei.
Zwei Löwen und sechs Stufen
Viele marschieren täglich durch, oder zumindest daran vorbei, wenn sie auf dem Weihenstephaner Fußweg unterwegs sind. Die Rede ist vom Löwentor. Seit 1930 bewachen die beiden imposanten Löwen nun schon den Hofgarten in Freising. Sehr beeindruckend und sehr bayrisch, wie ich finde. Noch bayrischer wird’s, wenn sich der Himmel in seinem dekorativsten Weißblau zeigt. Da kann einem als Bayer direkt warm ums Herz werden.
Beeindruckend bleibt’s, geht man nämlich die sechs Steinstufen zum ehemaligen Klostergarten hoch bleibt der Blick automatisch am Salettl hängen und man hat das Gefühl plötzlich in einer anderen Zeit gelandet zu sein. In dieses barocke Gebäude habe ich früher allerlei hineininterpretiert, immerhin befinden wir uns hier im ehemaligen Klostergarten der früher in Weihenstephan angesiedelten Benediktinermönche. Dass es schlicht und ergreifend als Gartencasino der Weihenstephaner Äbte genutzt wurde, hat mich irgendwie dann doch zum Lachen gebracht.
Der Hofgarten – zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert
Und der Hofgarten selbst? Der begeistert immer wieder aufs Neue, was eigentlich auch kein Wunder ist, denn gleich sieht es dort oben nie aus. Die Bepflanzung wechselt zu jeder Jahreszeit und die blühenden Magnolien im Frühling sind an Romantik nicht zu überbieten. Im Sommer bei brütender Hitze drückt man sich im Schatten der großen Bäume herum, bei kühleren Temperaturen setzt man sich auf ein Bankerl und reckt die Nase in den Himmel.
Warum das richtige Equipment so wichtig ist
Man sollte auf jeden Fall Zeit mitbringen für einen Ausflug in diese blumige Gartenanlage, denn um nur mal eine kurze Runde zu drehen ist es hier oben viel zu schön. So ein Ausflug gehört zelebriert und da braucht’s halt eine Brotzeit, Sonnencreme und am besten auch noch Föhn. Die Alpen direkt vor der Nase hat man nämlich von der Aussichtsterrasse aus. Okay, nicht immer, aber bei Föhn auf jeden Fall und dann ist der Blick auf unsere bayerische Berglandschaft phänomenal. Seit kurzem gibt es hier oben übrigens auch Bierbänke. Mit einer Brotzeit, netten Menschen und besagtem Föhn, hält man es hier am Südhang des Weihenstephaner Berges auf jeden Fall eine Zeitlang aus. Getränke mitbringen (und den Müll wieder mitnehmen) nicht vergessen, die Terrasse wird nicht bewirtschaftet.
Ein bisschen Wallfahrten gefällig?
Gut Wallfahrer sieht man hier jetzt nicht mehr so, aber dass die Ruine der Korbinianskapelle samt dem Korbiniansbrünnlein ganz besondere Kraftorte sind, lässt sich nicht leugnen. Zu früheren Zeiten galt das Korbiniansbrünnlein als beliebter Wallfahrtsort, was an dem Quellwasser lag, welchem man heilende Kräfte bei Augenleiden und Fieber nachsagte. Das Ganze hat natürlich wieder mit unserem hl. Korbinian zu tun, ohne den hier zur damaligen Zeit so gut wie gar nichts lief. Die ganze Geschichte über diesen sagenumwobenen Ort findet Ihr hier.
Wenn Knoblauchduft die Nase kitzelt
Und weil man sich bis jetzt ganz bestimmt noch nicht überanstrengt hat, würde sich ein strammer Marsch den Schlangenweg entlang geradezu anbieten. Was Freisings Mini-Dschungel seit einigen Wochen zu bieten hat ist nicht für jeden was, ich für meinen Teil liebe es. Die Rede ist von Bärlauch und seinem appetitanregenden, manche nennen es auch ‚gstinkerten‘ Ausdünstungen. Der ganze Hang ist geradezu überwuchert von dieser duftenden Pflanze. Das erklärt auch, was in die vielen Menschen gefahren ist, die den Weihenstephaner Berg teils auf allen Vieren hochkraxeln. Das Freunde, das sind aktive Bärlauchsammler. Alleine dieser Anblick ist schon einen Besuch wert;)
Fotos: Rosi und Thomas Strasser
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