Genussradeln im Freisinger Umland

Servus Freunde! Ich sag`s Euch, es war nicht leicht! Eine schöne Radltour wollte ich für Euch finden. Eine Tour, die eigentlich für jeden passt – Ihr wisst schon was ich meine. Fixiert war ich auf die Kranzberger Gegend, da wo sich bezaubernde Dörfchen in die malerische Landschaft einfügen und man auch kulinarisch nicht zu kurz kommt – Genussradeln im Freisinger Umland eben. Jetzt ist es halt schon so, dass in dieser Gegend mit Bergen nicht gespart wurde. Und da hört bei mir der Spaß auf. Ich bin also so lange dort herumgegondelt, bis ich sie hatte – die perfekte Radltour, die alle Wünsche des genussorientierten Freizeitradlers erfüllt. Für Freising-Urlauber ist es übrigens die ideale Tour, um einen unverfälschten Blick auf das Freisinger Umland zu bekommen – Bayern wie es schöner nicht sein kann und weitab vom Tourismus.

Genussradeln im Freisinger Umland

Getestet und für gut befunden

Ich würde sagen, das passt:

  • Fahrzeit ungefähr 2,5 Stunden bei gemächlichem Fahren und sehr vielen Pausen.
  • Die Länge der Tour beträgt in etwa 20 km.
  • Nur zwei Berge!
  • Kulinarisches Highlight, zwecks Motivationsschub, vorhanden.
  • Sehr wenig, bis gar nicht, befahrene Straßen und Wege.
  • Sonnige und schattige Abschnitte wechseln sich schön ab.
  • Viele Aussichtspunkte die ganze Strecke über.
  • Kulturelles ist natürlich auch geboten.

Auf die Plätze, fertig los! – Genussradeln im Freisinger Umland

Gestartet bin ich in Vötting, einem der ländlichsten Stadtteile in Freising. Ein guter Tipp: Schaut Euch die schöne St. Jakobs Kirche an und holt bei der Gelegenheit nochmal tief Luft. Der erste Berg steht an und eigentlich der einzige Teil der ganzen Strecke, der mir nicht gefallen hat. Aber: Augen zu und durch! Der Ausblick, wenn man erst einmal oben ist, entschädigt für das ganze Gestrample. Man hat von hier einen tollen Rundumblick und der liefert auch gleich einen guten Grund für eine Verschnaufpause. In der Ortsmitte von Hohenbachern geht’s links nach Kleinbachern. Bergab und im Schatten!! Wenn Ihr Glück habt, stehen Pferde auf der Koppel und wenn nicht, bleiben Euch auf jeden Fall die vielen Kühe kurz vor Kleinbachern. Sehr dantschig, sehr kontaktfreudig und sehr stur, wenn es darum geht fotografiert zu werden. Was das Foto betrifft: ich habe mich redlich bemüht!

Kühe in Kleinbachern
Keine Geduld, dieses Rindvieh!

Und vergesst mir bloß den Löffel nicht!

Eine Radltour, bei der man den Löffel nicht vergessen darf? Ähm, ja, das hört sich schon schräg an, aber, glaubt mir, Ihr würdet es bereuen. Meine Tour durch das Freisinger Umland führte mich nämlich durch das kleine Dörfchen Kleinbachern und zwar direkt am Milchhof Zierer vorbei. Hier gibt es einen kleinen Hofladen und weil ich von dem sauguten Eis schon diverse Male gehört habe, holte ich mir einen Becher. Es gibt viele Sorten und für „Durchreisende“ auch kleinere Becher, sowie Löffel. Auf Letzteres würde ich mich allerdings nicht verlassen, also sicherheitshalber einen mitnehmen. Da die gesamte Radltour beinahe ausschließlich aus kleinen, wenig befahrenen Straßen besteht und ein Fleckchen schöner, als das andere ist, könnt Ihr so gut wie überall Euer Eis mit Aussicht genießen. Also Euren Löffel zücken und loslegen.

Genussradeln im Freisinger Umland

Das idyllisch gelegene Kleinbachern hat aber schon noch mehr zu bieten. Vor lauter Vorfreude auf das Eis solltet Ihr also schon noch die Augen offenhalten. Obacht, aufgepasst! Da hätten wir als Blickfang einen ehrwürdigen Taubenschlag und, gleich gegenüber, eine kleine Kapelle. Ein Blick durch das „Guckloch“ lohnt sich auf alle Fälle. Errichtet wurde die Kapelle von Benno Zierer (Zierers gibt’s hier gleich mehrere). Viele regionale Künstler haben am Bau mitgewirkt und ein kleines Schmuckstück daraus gemacht. Was mir besonders gefallen hat, ist, wie liebevoll die Kapelle geschmückt ist. Wie so oft, steckt auch in diesem Fall eine sehr emotionale Geschichte hinter dem kleinen Gotteshaus. Ich finde, man spürt`s. 

Taubenschlag Kleinbachern

Gipfelstürmer und Wellness für die Wadl

Der zweite Berg steht an. Saxndi, das ist beinahe schon hochalpines Gelände! Zur Belohnung gibt es droben aufm Gipfel das besagte Eis und eine phänomenale Aussicht auf reife Felder und unsere typisch bayrische Landschaft. Was Berge angeht, war`s das jetzt übrigens! Die darauffolgende Strecke nach Kranzberg geht kilometerlang durch den Wald – Wellness für die Wadln, könnt man so sagen. Ich war echt dankbar um den herrlichen Schatten im Wald und die leicht abschüssige Strecke, die war mir auch nicht zwider. So bei 30 Grad Hitze und Sonnenbrand im Gnack (Genick) drängte sich nämlich langsam der Gedanke nach einem E-Bike bei mir auf.

Genussradeln im Freisinger Umland

Pack die Badehose ein!

Ja, wer schlau ist, der macht das. So ein Hüpferer in den bekannten Kranzberger See wäre echt eine Schau gewesen. Aber gut: „Wer`s nicht im Hirn hat…“ Ich bin leider ohne Abkühlung weitergeradelt. Dafür lernte ich aber zwei Ortschaften kennen, von denen ich noch nie etwas gehört habe – Kühnhausen und Dorfacker. Die Gegend fällt zu hundert Prozent in die Kategorie „malerische Landschaft.“ Vor allem auf der Straße nach Kühnhausen gibt es tolle Fotomotive. Auto ist mir auf meiner ganzen Radltour übrigens kein einziges begegnet.

Genussradeln im Freisinger Umland

In Dorfacker kommt Ihr an einer Kapelle vorbei, die ebenso in Griechenland stehen könnte. Der Anblick rechtfertigt schon wieder eine Pause – kein Wunder, dass ich so lange für 20 km gebraucht habe. Die Strecke ist übrigens bestens ausgeschildert und man braucht nur immer den Schildern nach Freising folgen. Und schon geht’s Richtung Weltwald. Dass es hier schön ist, ist eh klar. Wer möchte, kann dort dem Oberberghauser Kircherl noch einen Besuch abstatten. Für die Freising-Urlauber unter Euch ist dieser mystische Ort ein absolutes MUSS!

I mog hoam!

Richtig schee war`s! Ab dem Weltwald hat es mir aber sowas von glangt! Die Hitze! Was ich mir dabei gedacht habe bei 30 Grad loszuradeln, weiß ich nicht mehr so recht, aber viel kann es nicht gewesen sein. Also: Sucht Euch einen kühleren Tag aus, schmiert Euch das Gnack gscheid ein und nehmt Badesachen mit. Dann passt das ganz wunderbar. Die Radtour selber war ein absoluter Erfolg und bekommt die Note Eins plus mit Sternchen!

Genussradeln im Freisinger Umland

Wegbeschreibung in aller Kürze

Vötting / Hohenbachern / Kleinbachern / durch den Wald nach Kranzberg / Kühnhausen / Dorfacker / Thalhausen / durch den Weltwald bis zum Parkplatz / Radlweg nach Freising

Etwas detaillierter

  1. Vötting / Nach Gasthaus Lerner rechts rauf / Richtung Hohenbachern
  2. Dorfmitte Hohenbachern links dem Schild nach Kleinbachern folgen.
  3. Kleinbachern – der Hofladen vom Ziererhof liegt direkt auf dem Weg, ebenso der Taubenschlag und die schöne Kapelle.
  4. Der zweite und letzte Berg dieser Tour – oben angelangt links abbiegen und dem Schild nach Kranzberg folgen.
  5. Durch den Wald bis nach Kranzberg fahren – Ihr kommt am Kapellenacker / Nähe Schule heraus.
  6. Auf geht’s Richtung Ortsausgang. Dort biegt Ihr rechts nach Kühnhausen und Dorfacker ab.
  7. In Dorfacker geht es schnurstracks geradeaus weiter – die verführerische scharfe Linkskurve somit links liegen lassen. Ab hier sind es noch 7 km bis nach Freising.
  8. Kurz durch Thalhausen und ab in den Weltwald.
  9. Am Parkplatz Weltwald geht ein Radlweg nach Freising.

Viel Spaß beim Genussradeln im Freisinger Umland!

Ein Kommentar

  1. Vielen vielen Dank für diesen tollen Artikel, samt super Wegbeschreibung.
    Wir sind heute am Pfingstmontag die Strecke geradelt und es ist genau so herrlich wie beschrieben!
    Überhaupt ein großes Kompliment zu diesem tollen Blog, die Artikel zu lesen macht riesen spaß!

Kommentare sind geschlossen.