Wenn ich Euch jetzt erzähle, dass Radfahren in Freising einfach nur ein Traum ist, dann klickt Ihr vermutlich nie wieder auf Servus Freising. Gar nicht gut! Aber auch wenn Radfahren in Freising (unabhängig von den Baustellen) etwas gewöhnungsbedürftig ist, gibt es kein besseres Fortbewegungsmittel in unserer schönen Stadt. Den Bogen, den muss man halt erst mal raushaben, dann klappt das wunderbar. Radelnd die Stadt erobern, heißt die Devise.
Alles wunderbar
Verkehrstechnisch gesehen ist Freising jetzt nicht der Traum eines jeden Radlers und ganz ehrlich, wenn ich in der Innenstadt einen unserer großen Stadtbusse auf mich zurauschen sehe, dann bring ich mich mit dem Rad auf dem Gehsteig in Sicherheit, oder fahre zumindest rechts ran. Aber gut, das sind Ausnahmesituationen. In der Regel haben wir ja ganz liebe Auto- und Busfahrer und auf die Fußgänger die einem vor die Füße laufen, die Ohren zugestöpselt mit starrem Blick auf das Handy, ja die umschiff ich halt und die gibt’s in anderen Städten auch. Die jungen, meist völlig überdrehten Leute in ihren quietschfarbenen Westen, die zwar für einen guten Zweck unter ihrem Pavillon stehen, in ihrem Elan aber auch nicht vor einem Sprung auf die Straße zurückschrecken, mein Gott, die sind auch nicht jeden Tag da. Alles wunderbar also! Und schon sind wir bei den Vorteilen, weil granteln kann schließlich ein Jeder.
Frauen können nicht einparken und warum die richtige Körbchengröße so wichtig ist
Frauen können nicht einparken – absoluter Blödsinn! Logisch. Bei mir trifft es allerdings zu 100 % zu. So gesehen gibt es für mich nichts Schöneres als kurz vor einer Verabredung entspannt loszuradeln mit der Gewissheit, direkt vor der Tür parken zu können. Und ganz nebenbei erspare ich mir den stop-and-go-Verkehr durch Freising.
Wichtigstes Accessoire zum Radeln in der Stadt: das Körbchen. Es sieht jetzt nicht super sportlich aus, wenn man ein Riesendrum Radlkorb am Lenker hängen hat, aber an der Körbchengröße zu sparen ist ganz schlecht. Wichtigste Kriterien beim Körbchenkauf: Spontane Einkäufe, Badesachen und eine Schüssel Wurstsalat für den Biergarten sollten gut darin Platz finden.
Radfahren in Freising – Auszeit vom Alltag
Radfahren in Freising kann man zu einer richtigen Auszeit gestalten. Natürlich kannst Du Deinen Wochenmarkteinkauf kurz und bündig mit dem Radl erledigen, also in die Stadt fahren und auf direktem Weg wieder retour. Das geht schon auch, aber dafür ist es in Freising viel zu schön. Warum also nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und sich eine kleine und vor allem wenig zeitraubende Auszeit vom Alltag gönnen? Wellness für die Seele ist für mich, sich mit einer Leberkässemmel to go in einem unserer wildromantischen, versteckten Gärten zu setzen. Der Amtsgerichtsgarten, wenn ich meine Ruhe haben will, oder der Rosengarten, wenn mir nach Rosamunde Pilcher Feeling zumute ist. Zu toppen ist das Ganze noch mit einem kurzen Hüpfer in die erfrischende Moosach. Nein nicht zum Baden, sondern zum Kneippen, oder rumpritscheln, wie ich es gerne nenne. Dazu braucht es weder Handtuch, noch sonst irgendwas, perfekt also für einen spontanen Frischekick. Im Anschluss noch eine kleine Tour durch den schattigen Fürstendamm und wenn Du von einem Ohr bis zum anderen strahlend heimkommst, dann hat sich der kleine Umweg doch schon gelohnt, oder? Mehr Tipps gibt’s hier.
Ein kurzer Ratsch am Straßenrand
Soziale Kontakte pflegen, oder vereinfacht ausgedrückt, ein kurzer Ratsch am Straßenrad. Für dieses wichtige und spontane Vergnügen ist das Fahrrad ja geradezu prädestiniert und da kann sich die Strecke von der Oberen bis zur Unteren Hauptstraße dann durchaus mal in die Länge ziehen. Je nachdem wie viel man sich zu sagen hat und auch wie vielen Bekannten man begegnet. Mit dem Auto kannst Du derlei spontane Vergnügungen komplett vergessen, außer du bist ein ganz ein Cooler und stellst Dich mit Deiner Schüssel an Ort und Stelle auf den Gehweg, um mal eben einen Espresso in der Sonne zu genießen.
Als Stadtradler bist Du außerdem immer up to date was das Stadtgeschehen betrifft. Wie geht’s mit den Baustellen voran, was tut sich modemäßig (Kanariengelb ist heuer schwer im Kommen), auf welche neuen Restaurants und Geschäfte darf man sich freuen und welche haben zugemacht und vor allem warum. Mit dem Radl erfährst Du schlichtweg alles und wenn Du dann noch die Gabe des Aussortierens beherrscht, wer hat was gesagt und wieviel davon kann man glauben, dann bist Du auf dem allerneuesten Stand.
Ja mia sand mitm Radl do
Biergarten und Radlfahren, das gehört schon immer zusammen, allerdings längst nicht mehr aus den Gründen, die früher oft ausschlaggebend waren. Zu meiner Zeit (das wollte ich schon immer mal schreiben) sind Viele, nicht etwa wegen der Bewegung, oder dem lauen Lüfterl, das einem um die Nase weht mit dem Rad gefahren, sondern eher wegen dem Bierkonsum. Ich bin ja tatsächlich noch zu einer Zeit aufgewachsen, wo so mancher nach 2 Maß reichlich entspannt seinen Drahtesel bestiegen und dann Richtung Heimat geeiert ist. Das kann sich heute niemand mehr leisten und das ist auch gut so. Heutzutage genießt man es einfach eine gemütliche Radltour mit einem Biergartenbesuch zu kombinieren und davon haben wir im Landkreis ja reichlich. Die einen sind in ganz Bayern bekannt, die anderen eher klein und richtige Insidertipps. Und sitzt man dann bei einer Radlermaß gemütlich unter einem alten Kastanienbaum und fieselt mit Hingabe an einem Giggerl, oder Steckerlfisch, dann ist das einer dieser Momente, wo einfach alles passt.
Und wer noch eine Zusatzmotivation benötigt:
Radfahren macht schön, schlank, schlau, glücklich und gesund!
- Aktiviert Glückshormone
- Baut Stress ab
- Trainiert Herz- und Kreislauf
- Baut Muskulatur auf
- Steigert Gehirnaktivität
- Verbrennt Kalorien
- Schont die Gelenke
- Senkt den Cholesterinspiegel
- Macht einen Heidenspaß:)
Fotos: Rosi Strasser
Dieser Artikel enthält Werbung, diese ist unbezahlt und ohne Auftrag.